Projektabsteckung

• Die Grobabsteckung ist eine vermessungstechnische Markierung des geplanten Gebäudes vor Beginn der Erdarbeiten. Dabei werden die Lage und Höhe des Gebäudes auf dem Grundstück sichtbar gemacht (grob abgesteckt), damit der Erdaushub (z. B. für den Keller oder die Bodenplatte) korrekt erfolgen kann.

Wozu wird die Grobabsteckung gebraucht?

• Damit Bagger & Co wissen, wo und wie tief sie ausschachten müssen
• Um sicherzustellen, dass das Gebäude an der richtigen Stelle und in richtiger Höhe auf dem Grundstück steht
• Grundlage für spätere, genauere Vermessung (Feinabsteckung)

Wie läuft die Grobabsteckung ab?

• Der Vermessungsingenieur bekommt den genehmigten Lageplan / Bauausführungsplan und konstruiert anhand der Unterlagen das Gebäude in der CAD.
• Auf dem Grundstück werden mit Pflöcken oder Farbe die Ecken des geplanten Gebäudes und die Höhe markiert.
• Der Bauherr erhält eine Absteckungssskizze, in der dokumentiert ist, was und wie abgesteckt wurde.

• Die Feinabsteckung ist die präzise Markierung der Gebäudeecken oder der Bodenplatte auf dem Baugrundstück. Sie stellt sicher, dass alle Bauteile des Gebäudes – wie Wände, Fundamente und eventuell Tiefgaragen – exakt an den richtigen Stellen positioniert werden.
  Im Vergleich zur Grobabsteckung, bei der es nur um die grobe Orientierung geht, ist die Feinabsteckung sehr viel genauer und detaillierter.

Wie läuft die Feinabsteckung ab?

• Vorbereitung durch den Bauleiter und Vermessungsingenieur: Der Vermessungsingenieur bereitet die Feinabsteckung anhand der in der CAD erstellten Konstruktion, welche sich nach den Bauausführungsplänen richtet, vor.
• Markierung der Gebäudeecken und Achsen: Die Gebäudeecken oder Achsen (z. B. für Wände oder tragende Strukturen) werden auf dem Grundstück abgesteckt. Dabei kommen hochpräzise Messinstrumente (Tachymeter) zum Einsatz. Die exakten Positionen der Gebäudeecken oder Achsen werden mit Nägeln auf dem Schnurgerüst oder mit Rohren im Schotterbett markiert. Das Schnurgerüst stellt in der Regel die Baufirma oder der Bauherr. Nach Rücksprache mit unserem Vermessungsbüro erstellen auch wir das Schnurgerüst.

Bauprotokollierung

• Alle wichtigen Daten, wie Positionen der Absteckung und Abstände, werden in einer Absteckungsskizze festgehalten, welche der Bauleitung oder dem Bauherrn vorgelegt wird. Der prüfsachverständige Vermessungsingenieur stellt die Absteckungsbescheinigung nach HBO (Hessische Bauordnung) aus. Diese muss der Bauaufsichtsbehörde vorgelegt werden. Die Absteckungsbescheinigung nach HBO ist das offizielle Dokument, das die korrekte Durchführung der Absteckung eines Bauvorhabens bestätigt. Sie stellt sicher, dass das Gebäude exakt an der Stelle auf dem Grundstück positioniert wurde, wie es im Bauantrag und in der Baugenehmigung festgelegt ist.

Wozu wird die Feinabsteckung gebraucht?

• Exakte Positionierung der Wände, Fundamente und Tragstrukturen
• Sicherstellung, dass das Gebäude auf dem Grundstück exakt positioniert wird, damit es später seiner Funktion gerecht wird und z.B. keine Konflikte mit Nachbarn, Banken oder gesetzlichen Vorgaben auftreten.
• Grundlage für alle weiteren Bauarbeiten: Ohne die Feinabsteckung können die Bauarbeiten nicht fortgesetzt werden, da die genauen Positionen der Bauelemente noch nicht festgelegt sind.

Wer führt die Feinabsteckung durch?

• Die Feinabsteckung wird in der Regel von einem öffentlich bestellten Vermessungsingenieur (ÖbVI) oder einem Prüfsachverständigen Vermessungsingenieur durchgeführt. Er sorgt für die präzise Durchführung und Dokumentation der Absteckung.
  Dabei wird auch sichergestellt, dass alle relevanten Maße korrekt auf der Baustelle abgebildet werden, damit später keine Fehler beim Bau auftreten.